Windhund – Begegenung mit anderen Hunden
Der Windhund und die Begegnung mit anderen Hunden. Windhunde begegnen nun schon mal ab und an einem anderen Hund, man lebt ja nicht alleine auf der Welt, diese Erfahrung machen auch wir beim Spaziergang oft, ich frage mich, ob es nun immer noch nicht bei manchen Eignern angekommen ist, dass man für sein Tier – ob Windhund oder Hund, Verantwortung übernimmt wenn man sich auf der Strasse in Feld, Wald und Flur bewegt. Ich musste diesen Artikel hier einfügen, denn man kann, so glaube ich, es nicht besser ausdrücken, als die Schreiberin …. und nein, ich bin kein pingeliger Alleswisserwindhundbesitzer, ich habe eine Aufgabe, nämlich auf meinen Windhund aufzupassen, damit es ihm gut geht, und natürlich den anderen Hunden und Menschen in meinem Umfeld auch.
Neulich bei Wolfens zu Hause…
Familie Wolf geht lustig in Canada spazieren. Mama Wolf, Papa Wolf, Tochter Wolf, Sohnemann Wolf.
Plötzlich, auf einer Lichtung erblicken sie sie. Familie Wolf sieht Familie Wölfchen, ebenfalls bestehend aus Mama Wölfchen, Papa Wölfchen, Tochter Wölfchen, Sohnemann Wölfchen.
Mama und Papa Wolf und Wölfchen setzen sich hin, schauen ihre Kinder an und sagen: “Geht da mal hin und macht das mal unter euch aus…”
Seit Jahren hält sich dieses Gerücht hartnäckig in der Hundewelt. Noch immer gibt es tatsächlich Menschen, die felsenfest davon überzeugt sind, das Hunde irgendwas unter sich klären müssten.
Aber haben Sie diese “Experten” schon mal gefragt, was denn diese Hunde, deren Meinung nach klären? Wenn Sie viel Glück haben, bekommen Sie die Antwort: “Na die Rangordnung! – Eben wer der Stärkere ist!”
So so!! Die Rangordnung. Das ist ja interessant!
Das würde ich dann mal genauer wissen wollen. Die Fragen, die mir da auf einen Schlag einfallen sind:
1. Wie lange dauert es denn, bis Hunde eine Rangordnung ausbilden?
2. Müssen Hunde sich kloppen um eine Rangordnung auszubilden?
3. Ist immer der stärkere Hunde automatisch der Ranghöchste?
Was mir dazu als Antworten einfällt – mal so in die Tüte gehustet:
Soweit ich informiert bin, führt ein Rudel nicht zwangläufig der stärkste Hund, sondern der Schlauste. In freier Wildbahn, sind das sogar oft die sogenannten B-Typen. Hunde oder Wölfe, die ehr zurückhaltend und vorsichtig sind. Diese haben nämlich oft größere Überlebenschancen, weil sie sich nicht alle Nase lang in Gefahr bringen.
Außerdem ist es so, dass die sogenannte Dominanz nur dann entstehen kann, wenn der RANGNIEDRIGERE, akzeptiert, dass der vermeintlich Ranghöhere freieren Zutritt zu mehr Ressourcen hat. Das schließt aus, dass in einem Kampf, wo einer den anderen zwingt, runterdrückt, draufhaut, umschmeißt und sich knurrend und Zähne fletschend drüber stellt, hier eine einvernehmliche Ranghöhe entsteht. Es sei denn, der der unten liegt, akzeptiert dies. Die Frage ist, wie lange. Denn wer will schon einen Chef, der drauf haut?
Ranghohe Hunde zeichnen sich dadurch aus, dass sie schlau sind. Sie kennen gute Jagdgründe, sie kennen die besten Wege, sie bringen ihr Rudel sicher von A nach B und beschützen es, wenn es nötig ist. Man sieht hier ziemlich deutlich, dass es eine sehr verantwortungsvolle und anstrengende Aufgabe ist, ein Rudel zu führen.
Aber mal zurück zu unseren beiden Wolfsfamilien. Das Szenario, was wir hier aufgeschrieben habe, ist das, was eigentlich Unwissende immernoch propagieren. Der Mensch = Mama und Papa Wolf, der das Rudel eigentlich führt, schickt seinen Hund, um mit einem wildfremden Hund IRGENDWAS zu klären. Hier sind so viele Denkfehler drin, dass wir Knoten im Gehirn bekommen, wenn wir da nur drüber nachdenken.
Niemals würden Mama und Papa Wolf eine brenzlige Situation von ihrem Nachwuchs klären lassen. Schwierige Situationen klärt immer der, der das Rudel anführt. Aber was klären die denn da? Eine Rangordnung?? Sicher nicht. Wenns hoch kommt, wird hier vielleicht über ein Territorium gestritten. Ein Territorium, welches ja ein Hund so nur in Rudelformation “besitzen” könnte. Eigentlich darf ers ja freundlicherweise mitbenutzen – ist nämlich meins!! Und da läßt der Mensch seinen “rangniederen Hund” (übrigens sind das auch die, die ständig auf der Dominanzschiene reiten alla zuerst durch die Tür, der Hund darf nicht auf Sofa und der Mensch muss immer vor dem Hund essen – ne is klar!) ja was denn nun klären?? Rangordnung? Warum? Die leben nicht in einem Rudel. Was gibts da also zu klären? Selbst wenn, würden sie das nicht so machen, es sei denn, sie wollen sich einfach kloppen. Ein souveräner Hund hat das nicht nötig! Also verhackstücken die irgendwas anderes: Mein Territorium! Dein Territorium! Meine Leckerchentasche an Herrchens Hose! Deine Leckerchentasche an Herrchens Hose! Mein Herrchen! Dein Herrchen! Die Frage ist, was soll das bringen?
Territoriumfrage geklärt? Wie denn? Wäre sie geklärt, würde der andere dieses Territorium in der Form nicht mehr betreten. Blöd, wenn er von seinem Besitzer quasie dazu genötigt wird.
Ressourcenfrage geklärt? Wohl kaum! Oder haben Sie Ihre Leckerchentasche dann schon mal dem Gewinnerbesitzer gegeben oder sind bei dem mit eingezogen? Wozu also das Ganze?
Was lernt der Hund in diesen Situationen?
Oh… einiges und sicherlich schneller, wie so manch anderes!
Er lernt, dass man sich auf Herrchen und/oder Frauchen nicht verlassen kann. Die helfen einem nicht, wenn man auf die Hucke bekommt, sondern stehen da und halten maulaffenfeil. Im Umkehrschluss wird der Hund in Zukunft glauben, dass er alle Situationen zu klären hat. Das macht Spaß an der Leine und auch ohne!
Hormonell gesehen, könnte ich mir so einen sogenannten “Gewinner” trainieren, wenn er tatsächlich oft oder fast ausschließlich gewinnt. Denn in dieser Situation gibts einen Hormoncocktail, der sich gewaschen hat. Lauter Glückshormone und Hormone, die dafür sorgen, dass sich das erlebte schnell verschaltet, somit ist das Verhalten beim nächsten Mal nicht nur schneller abrufbar in entsprechenden Situationen, sondern der Hund WILL dann auch in dieser Situationen, weil er ja das geile Gefühl wieder haben will. Es ist super einen trainierten Gewinner zu haben. Das muss man nur lange genug machen und man kann den nicht mehr mit anderen Hunden zusammen laufen lassen. Besonders gut klappt das übrigens, wenn man schon einen Welpen hat, der immer wieder andere Hunde platt macht.
Und ist Ihnen schon mal aufgefallen, welche Leute das sagen? Das mit dem: Das machen die unter sich aus!?
Mir ist noch keiner mit einem puscheligen kleinen Bolonka Zwetna begegnet, der das gerufen hat. Das sind nämlich immer die Leute, die genau wissen, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass ihr eigener Hund etwas abbekommt! Im Übrigen sind es fast immer die Leute, die schon seit 60 Jahren Hunde haben – blöd, wenn man so viel Zeit hatte, aber doch nichts dazu gelernt hat!
Was also tun?
Rechtlich ist es so, dass jeder, der seinen Hund von der Leine läßt im Prinzip fahrlässig handelt. Ein Tier bleibt ein Tier und niemand kann immer zu 100% vorher sagen, was es tut. Das bedeutet schon mal, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Recht sind, besonders, wenn Ihr Hund an der Leine ist, sehr hoch ist.
Niemand kann Sie zwingen, dass Sie Ihren Hund an einen fremden lassen oder umgekehrt und noch mehr. Was wenn Sie Angst hatten? Um sich, um Ihren Hund? Und grade bei dem Spruch: “Das klären die unter sich!” sollte man Angst haben. Sie dürfen sich, Ihre Unversehrtheit, Ihren Hund und dessen Unversehrtheit verteidigen. Das nennt man Gefahrenabwehr bzw. Notwehr und dieses Recht haben Sie. Sie dürfen alles benutzen, was Ihnen zur Verfügung steht und angemessen ist.
Im Übrigen ist es so, dass Ordnungsamt mittlerweile ehr kein Auge mehr zudrückt, wenn Anzeige erstattet wird, weil Sie von einem möglicherweise gefährlichen Hund angegriffen wurden.
Was vorab immer hilft ist, wenn der Hund ne schicke (imaginäre) ansteckende Krankheit hat. Pilz ist immer schick! Gegen den kann man nicht impfen, der ist auch auf den Menschen übertragbar und es DAUUUUUERT, bis der weg ist. Niemand will Pilz! Versuchen Sie es mal. Grade die Unbelehrbaren bekommt man immer mit: “Kontakt?? Oh, ich weiß nicht. Meine hat nen ansteckenden Hautpilz und soll keinen Kontakt zu anderen Hunden haben. Wollen sie das wirklich? Ich hatte den auch. Hat acht Wochen gedauert, den wieder los zu werden. Das hat gejuckt wie Hölle sag ich ihnen!”
Denn eines können wir Ihnen fast schon versprechen: Diskutieren bringt da nichts!!
Also, wenn Sie mal wieder jemandem begegnen, der möchte, dass die Hunde irgendwas klären… Sie können versuchen ihn aufzuklären, wenns nichts bringt… PILZ!!!
Verfasserin: J. Gutmann, HVZ CANISTERRA
Windhund Ausbildung Erziehung und Training
Windhund Ausbildung eine gewaltfreie Eziehung ein Friedens Training für alle Windhundrassen, das Ziel für eine Harmonie zwischen Windhund und Mensch, es stärkt die Beziehung, auch wenn es noch so schwer erscheint, mit Ihrem Windhund arbeiten ist nicht so schwer wie es aussieht. Man muss nur wissen was in Ihnen vorgeht. Die gleiche Sprache sprechen eventuell auch ohne Worte.
Der grösste Liebesbeweis ist die Harmonie zwischen Hund Windhund und dem Menschen der ihn führt. Wenn Sie ein Newcomer in der Szene sind , machen Sie sich hoffentlich Gedanken zu diesem Thema. Jeder Windhund und Hund , ja jedes Tier ist ein lebendes Mitglied auf unserer Erde, welches fühlt, riecht, wittert und sieht. So sollte es auch behandelt werden. Natürlich haben Windhunde ein etwas anderes Wesen als andere Rassen, jedoch eine Struktur sollte in Ihrem Leben mit diesen feinsinnigen, selbstständig denkenden Hunde – Schönheiten da sein.
Sie kommunizieren miteinander genau wie wir Menschen, mal lauter, mal leiser, manchmal klar verständlich, aber auch introvertiert und schüchtern.
Ich wehre mich ganz heftig dagegen den Windhund nur in eine Schublade zu pressen die ihn als Rennmaschine abstempelt (…. leider wird dies von den Medien oft so in die Köpfe der Betrachter projeziert zum Übel vieler Windhunde ) – ja natürlich , sie sind ganz schön flott, aber das liegt nun mal in Ihrer Natur, denn es sind Jagdhunde – Hetzhunde – aber kein Sport GERÄT . Verantwortungsvolle Menschen, die mit ihm Sport betreiben werden immer meiner Meinung sein. Sie sind ganz einfach lebendiges Gut unserer Erde. Deshalb sollte eine einfühlsame Windhund Ausbildung immer mit ganz langem Atem einher gehen, egal ob Sie mit ihm / ihr etwas sportliches ausüben möchten , oder ganz einfach einen gut erzogenen Haus Wind-Hund besitzen wollen der ein Familiemitgied geworden ist. Für alle Situationen gilt – mach`s mit Zuneigung und Fingerspitzengefühl.
Rassespezifisches Temperament und die Individualität bzw. Urtümlichkeit eines jeden Hundes muss unbedingt berücksichtigt werden, wenn man hinter die oft dickwandige Fassade dieser eigenständigen Denkerhunde eindringen möchte gelingt dies nur mit sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Aber es lohnt sich, wenn sie sich öffnen und uns herein lassen in Ihre Gefühlswelt. Ihre Loyalität welche sie zu vergeben haben ist ein Geschenk.
Auch ängstliche und traumatisierte Windhunde kann man wieder auf den richtigen Weg bringen. Das beste Beispiel ist für mich der Windhund einer mit uns befreundeten Familie, die sich als Erstwindhund in einen Windhund mit Angst verliebten. Heute ziehe ich vor Ihr den Hut, denn die Ausbildung und die Trainingsmethode forderte die ganze Aufmerksamkeit der Dame des Hauses. Da bleibt auch schon mal die Küche kalt und der Boden ungewischt. Aber, bislang zeigen sich Früchte in diesem neu gestalteten Windhundleben, welches nun einen Sinn bekommen hat. Hier kam kam nur ein absolut gewaltfreies Training in Frage. Die zertifizierte Trainer / in arbeitet nach Ute Blaschke Berthold und stammt aus NRW ( damit keine Irrtümer aufkommen ) . Sie stand auch uns zur Seite bei Fragen – besitzt selber drei Windhunde und war für uns der Windhund Flüsterer in weiblicher Form. Danke für alle Mühe und das Wissen welches vermittelt wurde. Feinfühlige Trainer mit abgeschlossener Ausbildung gibt es aber auch im Norden – Süden und Osten.
Ein absolutes NOGO ist eine Methode mit Zwang. Wer so praktiziert arbeitet am Windhund vorbei. So wird der Windhund mit Verlaub gesagt nie der Freund des Menschen, denn diese Methodik ist weder Windhundgerecht, noch ist sie Nebenwirkungsfrei, genau so wenig wie Starkzwangmittel – Kettenwürgehalsbänder – nicht passende Zugstophalsbänder – Stachelhalsbänder – Ferntrainer mit Strom – oder Zwangsmassnahmen in jeglicher Form. Leider wollen Menschen in unserer schnelllebigen Welt oft den Erfolg gleich und zum darauf warten . Diese Methodiken bringen aber nicht das, was ein langatmiges Training mit Kommunikation aufbaut. Nämlich die Verbindung zwischen Mensch und Tier. Die Freude, wenn man zusammen wächst ist durch nichts zu ersetzen, so empfinden wir das und ich glaube, viele andere Windhundhalter ebenso.
Nicht zu vergeichen mit Konsequenz. Die muss sein. Ein ganz langer Atem und ganz viel Geduld wird den Windhundbesitzer auch auf eine Probe stellen, die schon mal mit Knock Out für den/die Jenigen ausfällt der/die hinter der Leine geht. Bestes Beispiel ist das Sofa ja oder nein. Vielleicht gibts nicht. Auch kein manchmal.
Der Weg zum Windhund ist ein innerer Weg, den der Windhundhalter gehen muss. Es kann ein steiniger Pfad sein oder eine Himmelsleiter. Am Ende steht dann, wenn die Langnase den Platz im Leben seines Menschen gefunden hat, Freude an Gemeinsamkeiten, denn alles was im Leben eines Hundes klare Formen annimmt fördert die Harmonie.
Ach im Übrigen – Windhunde können nicht nur rennen. Es gibt Beschäftigungarten die man zusammen praktizieren kann. Obedience – Agility – Nasenarbeit ist nicht unmöglich für einen Sichtjäger und wird auch als Alternative schon einmal gewählt. Für diesen Harmoniesport bedarf es aber eines Zusammenspiels von Hund und Halter, dass nicht immer so ausgeführt wird wie man es zum Beispiel von einem Bordercollie kennt. Wenn`s nicht so gelingt wie man möchte, sollten sie ein bis drei Augen zudrücken, denn ein Windhund ist nun mal kein Australien Cattledog – nehmen sie dann alles mit ganz viel Humor. Der Körperbau läßt auch nicht immer solche Übungen zu, ein Irischer Wolfshund passt zum Beispiel nicht in einen Tunnel , oder doch ? ( siehe Collage unten …. trotzdem ist bei den grossen Windhundrasse der Körperaufbau ausschlaggebend da der Bewegungsapparat oft solche Aktivitäten nicht zulässt oder nicht ratsam wäre ) . Dabeisein und Spass haben ist alles. Trotzdem sind von solchen Aktivitäten einige Windhundrassen nicht so begeistert. Selbstständig denkende und entscheidenende Windhundrassen mit ganz ausgeprägten Urinstinkten können es sicherlich, aber wollen nicht. Da kommt der Dickkopf zum Vorschein, den wir alle gut kennen. Wenn aber ein Azawakh, Sloughi, Whippet, Saluki oder Greyhound mit Ihrem Besitzer über Hürden springen oder einen Agilitytunnel durchqueren, kleine Nasenarbeitaufgaben lösen und das als Sichtjäger, zeigt es, dass zwischen Ihnen ein grosses Vertrauen aufgebaut wurde.
Ganz zum Schluss würde ich noch kurz die Entpannung nach der Ausbildung und dem Training ansprechen Nach der Arbeit kommt das Vergnügen. Ihr Windhund benötigt Ruhe und Entspannung um das zu verarbeiten was er gelernt und erlebt hat. Alle Windhundbesitzer wissen, dass chillen ganz oft das Größte für Windhunde ist. Das muss wirklich sein. Entspannen sie doch einfach mal zusammen, die innere Ruhe die sie dabei bekommen wirkt sich positiv auf Ihre gemeinsame Verbindung aus.
Alles was mit Geduld und Liebe erarbeitet wird, ist eine Nachhaltigkeit. Seine Grenzen erkennen und die des Hundes ist eine Regel, die niemand vergessen sollte. Sie gehen ja auch lieber zur Arbeit wenn dort ein gutes Klima herrscht. Somit, viel Freude mit Ihrem Vierbeiner.